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Das Freischießen 2018 war etwas Besonderes, aufgrund des Wetters enorm erfolgreich.

 

Aber gerade beim größten Volksfest des Frankenwaldes drohen Einschränkungen. „Die Klage vom August 2016 ist immer noch nicht entschieden“, betonte Frank Jungkunz. Das Verfahren ist noch anhängig beim Verwaltungsgericht.
Die finale mündliche Verhandlung sollte im Mai sein, vielleicht kommt sie im Juni. Gut wäre wenn sie vor dem nächsten Freischießen kommen würde. Vergleichsgespräche hat der Kläger abgelehnt. Viele gute Geister haben sich in Gesprächen bemüht. „Alles erfolglos“ zeigte sich der Schützenmeister sehr enttäuscht.
Die Klageanträge sind noch aktuell. Ziel ist, dass der Festplatzbetrieb unter der Woche um 23 Uhr endet, der Ausschank um 22.30 Uhr. Freitag, Samstag und vor dem Feiertag eine Stunde länger. „Wir verteidigen uns so gut wie möglich, der Ausgang ist für manchen ungewiss“, stellte Frank Jungkunz fest. „Rechtssicherheit hätte ich heute gerne verkündet, das ist leider nicht gelungen.“
Es gab ein wunderbares Wetter, der Platz war selten so voll. Das war letztlich ein Problem. Der Nachbar hat die Schallemissionen gemessen. Es wird behauptet dass der zulässige Pegel gerissen wurde. Ohne die Menschen kann das Freischießen aber nicht stattfinden. „Wir machen es ja für die Menschen.“ Sogar eine Lärmschutzwand wurde überlegt. Kosten und Aussehen schreckten ab.
„Ich glaube – und da bin ich kein Pessimist – dass wir uns auf Veränderungen einstellen müssen“, zeigte sich Frank Jungkunz – von Beruf Rechtsanwalt – realistisch. Wahrscheinlich wird etwas früher Schluss sein. Er rechne mit einem Festende um 24 Uhr.
„Was macht man jetzt daraus“, stellte er die Frage. Man könne jammern oder etwas Positives daraus machen. Künftig werden wohl andere jammern, wenn die ganze Korona wie schon früher in die Innenstadt ziehen wird und sich dort eine zweite Veranstaltung aufmacht. Die längere Öffnungszeit auf dem Festplatz sorgte für erheblich mehr Ruhe in der Innenstadt. Die XXL-Nächte hatten auch den Sinn, die Leute hier am Stadtrand zu halten. Nach 24 Uhr gab es auf dem Festplatz überdurchschnittlich viel Ärger und die Schützen mussten für die Sicherheit Securities bezahlen, die Polizei sparte Einsatzkräfte. Diesen Ärger werden die Schützen dann vielleicht nicht mehr haben.
Er habe die Vision: „Wenn es so kommt sollten wir etwas Positives daraus machen. Wir haben ein supertolles Fest und wir können dieses Fest möglicherweise, auch wenn es finanzielle Einbußen gibt, dadurch vielleicht noch besser machen. Wir können eventuell die Qualität steigern.“ Vielleicht kann die Musik abends eine Stunde früher anfangen, der Freischießen-Express etwas eher fahren. Die Menschen etwas eher zum Festplatz kommen. „Vielleicht gewinnen wir dadurch an Attraktivität.“
Es kann auch schön sein wenn man nicht bis zwei Uhr auf dem Platz ist. Die anderen haben dann eine zweite Veranstaltung, was ein Magnet werden kann. „Das hat Chancen auf Entwicklung, ich sehe es einfach positiv.“ 
„Es gibt viele Gründe dafür, das Amt nicht mehr fortzuführen“, erklärte Schützenmeister Frank Jungkunz. Da sei der seit Jahren festgefahrener Dauerkonflikt. „Viel hängt an meiner Person.“ Ämter sind nur geliehen, nur der Verein zählt. Er könnte am Ende ganz schlecht damit zu Recht kommen wenn etwas an ihm scheitert. „Ehrlose Lösungen hätten wir haben können – aber nicht mit mir.“
Seine vierjährige Tochter sei auch ein ganz wichtiger Grund für das Ende seiner Vorstandstätigkeit. Dabei müsse er ständig weg gehen. „Das ist ganz schwer zu ertragen. Meine Alina wird sich freuen wenn ich öfters daheim bin.“ SGKCsportehrungjugend
„Es waren arbeitsintensive Jahre, ich bereue kein einziges.“ Es gab viele Rechtsstreitigkeiten, vielleicht ziehe er die ja an. Im Beruf ist dies ja ganz schön. Im Ehrenamt aber nicht. Das Gelände der Klavierfabrik wurde erworben. Die Säureharzdeponie wurde saniert. Ohne MdL Jürgen Baumgärtner wäre dies nicht möglich geworden mit einer starken Unterstützung durch den Freistaat. Finanziell stehe der Verein sehr gut da. Die Schützengesellschaft Kronach sei ein wachsender Verein. Waren es bei seinem Amtsantritt 631 Mitglieder sind es heute fast 700 Mitglieder. „Gerade im Jugendbereich haben wir überproportional zugelegt.“ Hier mache sich gerade 2. Schützenmeister Matthias Kümmet verdient.
2. Schützenmeister Matthias Kümmet berichtete von einer großen Zahl sportlicher Erfolge.
Schatzmeister Matthias Steller berichtete von einem guten Vereinsjahr. 1194 Hektoliter Bier sind das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Aufzeichnungen. „Wir hatten 2018 ein raketenmäßiges Schützenfest.“ Für die Zukunft müsse diesbezüglich aber vor zu hohen Erwartungen gewarnt werden. 470 894 Euro an Einnahmen stehen 374 500 Euro an Ausgaben gegenüber. Dafür sind erhebliche Ausgaben für die ehemalige Klavierfabrik zu verzeichnen. Allein 22 000 Euro wurden für Schotter und Splitt ausgegeben. Die stehengebliebenen Bunker mussten saniert werden. Die Rechtsstreitigkeiten kosteten 2018 22 000 Euro.

Die Jugend der SG Kronach erreichte im vergangenen Jahr eine Großzahl regionaler und überregionales Erfolge. Das Bild zeigt die geehrten Sportlerinnen und Sportler.

 

Text und Foto R. Glissnik